How to: Telefonieren als hörbehinderte Person


Diesen #flexklusion-Tipp zum Thema Telefonieren von unserer Praktikantin Nele wollen wir euch nicht vorenthalten:

Eine weitere Herausforderung im Alltag einer hörbehinderten Person ist das Telefonieren. Telefonieren habe ich für eine lange Zeit vermieden, denn sobald ich den Hörer abnahm, war die Stimme am anderen Ende zu leise und oftmals habe ich akustisch nicht verstanden, wer am Ende der Leitung spricht. Damit ich die Leute am Telefon hören konnte, musste ich das Telefon auf laut stellen, was natürlich dazu führte, dass auch alle anderen das Telefongespräch mithören konnten. Maximal unangenehm also. Seit 2018 habe ich neue Cochlea-Implantate, die sich direkt mit dem Smartphone verbinden lassen und revolutionierte bei mir das Telefonieren schlagartig. Auf diesem Wege wir das Gesagte direkt in die Cochlea-Implantate übertragen und seither ist Telefonieren für mich eine entspannte Angelegenheit geworden.

Schwieriger gestaltet sich das Telefonieren am Arbeitsplatz. Ich möchte ungern meine private Handynummer an unbekannter Anrufer*innen herausgeben. Eine direkte Weiterleitung vom Festnetztelefon auf mein Handy ist ebenfalls problematisch, da meine Arbeitskolleg*innen das Festnetztelefon nicht mehr nutzen können.

Gemeinsam im filmreflex-Team haben wir eine Lösung gefunden, wie ich das Festnetztelefon mit meinen Cochlea-Implantaten koppeln kann, ohne meine private Handynummer preiszugeben. Alles, was man dafür benötigt, ist eine Fritz!Box, die App Fritz!App Fon, ein Smartphone und bluetoothsfähige Hörsysteme, die sich mit dem Handy verbinden lassen. Auf diesem Wege werden die Anrufe direkt auf mein Handy weitergeleitet, ohne dass ich meine eigene Nummer ausgeben muss und der Anruf kann ebenfalls direkt am Smartphone bzw. über die Implantate angenommen werden. 

Auf diese Art lässt sich also sehr einfach ein vorhandenes Smartphone in die Telefon-Struktur im Büro einbinden und ich kann Anrufe entgegennehmen und auch selbst tätigen. 📞