Rückblick auf den Kongress „Keine Bildung ohne Medien“


Am 24. und 25. März war das Team von filmreflex beim Berliner Kongress „Keine Bildung ohne Medien“. Dieser fand zum ersten Mal statt und war mit über 400 Teilnehmern, darunter überwiegend Fachleute aus Bildung und Wissenschaft, sehr gut besucht. Übergreifendes Thema der Veranstaltung war der verstärkte Ausbau der Medienkompetenz in Deutschland und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für diese Thematik. Eine zentrale Rolle spielte dabei das medienpädagogische Manifest: Neben vielen Vorträgen und Podiumsdiskussionen erarbeiteten die Teilnehmer in 13 Arbeitsgruppen Vorschläge, wie sich die Forderungen des Manifestes konkretisieren lassen.

Was sind also die Ergebnisse des Kongresses? Viele Forderungen – das ist sicher. So solle kein Jugendlicher mehr die Schule ohne eine grundlegende Medienbildung abschließen. Zudem müsse eine fundierte Medienbildung fester Bestandteil in der Ausbildung von Lehrkräften sowie in der Fort- und Weiterbildung in allen Bildungsbereichen sein. Weiterhin solle eine medienpädagogische Grundbildung in allen pädagogischen Studiengängen erzielt werden. Nötig seien auch eine kontinuierliche Grundfinanzierung medienpädagogischer Praxisprojekte und alltagsnahe Beratungs- und Unterstützungsangebote. Schulen müssten weiterhin offener für außerschulische Partner sein, und die Rahmenbedingungen für medienpädagogische Forschung und Lehre seien zu verbessern. Diese Forderungen sollen auch in die Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ eingebracht werden.

Damit diese Forderungen umgesetzt werden können, gilt es, mit Entscheidungsträgern in Politik, Medien, Wissenschaft und Wirtschaft stärker zu kooperieren und eine gesamtgesellschaftliche Strategie zu erarbeiten. Was die Politik betrifft, sind die Aussichten gar nicht so schlecht. So sprach Jürgen Schattmann, Vertreter des Jugend- und Familienministeriums NRW, eine geplante Verdopplung von Mitteln für medienpädagogische Projekte an. Das Kultusministerium in Baden-Württemberg beabsichtigt, medienpädagogische Fragen in Zukunft ins Lehramtsstudium zu integrieren und diese zu einem verbindlichen Bestandteil mündlicher Abschlussprüfungen zu erklären. Rudolf Peschke, Vertreter der Kultusministerkonferenz (KMK), betonte, dass „in nächster Zeit bundesweit Mindeststandards zur Medienkompetenz festgelegt werden müssen“.

Für uns steht fest: Wir stehen hinter den Forderungen des Manifestes und werden diese auch in unserer Arbeit tatkräftig fördern und verbreiten.