„… es ist wie bei dem Präsenzwochenende, nur ohne Laufen“
Corona – Was man bis Anfang des Jahres eigentlich nur als üblen Dance-Song aus den 90ern mit aktuellem Remake von den Black Eyed Peas oder als „Bier“ in dessen Flaschenhals man ein Stückchen Zitrone steckt kannte, lähmt unser Zusammenleben.
Kontaktbeschränkung, Schulschließung, Maskenpflicht, Besuchsverbote, Homeschooling, Risikopatienten, Existenzängste, Kurzarbeitergeld und Soforthilfe-Programm waren auch bei filmreflex in den vergangenen Wochen die Schlagworte, die unser Leben durcheinander gewirbelt haben.
Projekte, die abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben wurden, zählten zur Tagesordnung. Auch für unser Modul an der Hochschule Fulda war bis letzte Woche nicht ganz klar, wie und ob wir es wirklich umsetzen würden.
Wir betreuen dort, wie in jedem Sommersemester, das Modul P3 – Gestaltung, Kreativität und Präsentation für den Fachbereich Sozialwesen. Dort arbeiten wir an den Präsenzwochenenden mit Studierenden des Online-Studiengangs Soziale Arbeit (BASA-Online) sowie mit solchen die sich im dualen Studium (BASA-dual) befinden. Für das erste Wochenende steht dort immer das Thema Hörspiel auf der Tagesordnung.
Aus Präsenz wird Online
Weil durch die derzeitige Situation keine Studierenden zusammen an der Hochschule ein Seminar belegen können, musste also das Präsenz-Wochenende in ein Online-Seminar umgewandelt werden. Wir haben uns ein paar Gedanken gemacht und uns dann für folgendes Szenario entschieden und waren sehr gespannt, wie sich das denn in der Praxis bewähren würde:
Zunächst galt es einmal, das Team vorzustellen. Wir zeichneten also zuhause am Handy alle ein kurzes Vorstellungsvideo von uns auf, welches dann im Stil einer Videokonferenz zusammen geschnitten wurde.
Die Studiengruppen nutzen als Lernplattform OLAT (https://olat.vcrp.de/dmz/). Sie sind es gewohnt, dort Arbeitsaufträge zu erhalten, bzw. die Informationen vorzufinden, die sie für ihre Seminare benötigen. Also beschlossen wir, das Seminar von dort aus zu starten.
Als Kommunikations-Raum entschieden wir uns für eine Videokonferenz mit Jitsi (https://meet.jit.si/). Da dieses Tool bei Gruppen ab ca. 10 Teilnehmern aber nicht mehr so gut skaliert, haben wir uns dazu entschieden, die Studiengruppen in Kleingruppen aufzuteilen, was während der Präsenzphase sowieso auch der Fall gewesen wäre. Dazu haben wir ein Online-Tool (https://www.schule-dietmannsried.de/gruppen/) genutzt und per Zufall 5 Gruppen erstellt.
Für jede Gruppe legten wir eine Adresse für den Gruppenraum an und stellten diese Liste dann in OLAT ein, sodass die Studierenden sich mit ihrer Gruppe dort treffen konnten. Zum Seminarstart fanden sich also alle anwesenden Studierenden in ihren Räumen ein und konnten gemeinsam die Oberfläche und Möglichkeiten der Videokonferenz-Lösung erkunden.
Anschließend sollten die Teilnehmer*innen ein kurzes Live-Hörspiel einsprechen, um sich mit gewissen Einschränkungen von Online-Konferenzen zu arrangieren (Latenz, Verbindungsqualität, Tonqualität der einzelnen Gruppenmitglieder)
Als Seminarleitung schalteten wir uns dann immer wieder in den Raum mit den Gruppen und fragten, ob sie die Arbeitsaufträge soweit verstanden hätten, ob sie Fragen hätten, Probleme zu lösen seien oder gaben Tipps, wie ihre Gruppenarbeit erfolgreich gestaltet werden kann.
Als Unterstützung haben wir für die Arbeitsaufträge, in denen die Studierenden mit verschiedenen Programmen zu arbeiten hatten, kurze Videotutorials auf YouTube veröffentlicht, so dass die Gruppen zeitgleich und unabhängig voneinander an die Arbeit gehen konnten. Ein weiteres Hilfsmittel war eine Linkliste von uns zur Verfügung gestellt worden, die alle Tools, Tutorials und Webseiten enthielt und auch während des Seminars noch angepasst werden konnte. So wurden auch noch Links hinzugefügt, nach denen sich die Teilnehmer*innen erkundigt hatten.
Als Software kam zum Einsatz:
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Google Chrome als Browser für die Videokonferenz
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Auphonic Edit zur Aufnahme von Sprachdateien
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Audacity für den Schnitt der Audiodateien zum fertigen Hörspiel
Die Zusammenarbeit funktionierte im gesamten Seminar sehr gut. Die Studierenden hatten sich zum großen Teil gut in der Videokonferenz-Lösung eingefunden und arbeiteten von da an die einzelnen Aufgaben selbständig ab und erhielten von uns von Zeit zu Zeit Feedback. Der finale Schnitt wurde dann von einer Person aus jeder Gruppe getätigt.
Am Ende wurden die erstellten Hörspiele dann per E-Mail an die anderen Gruppenmitglieder sowie an uns übermittelt.
Das Feedback der Studierenden war überwiegend positiv und wir sind froh, dass sich die Arbeit, die wir in die Umgestaltung des Präsenz-Wochenendes in ein Online-Seminar gesteckt haben, gelohnt hat.
Das zeigen auch einige Kommentare von Seiten der Studierenden:
„Ich finde, die Aufgabenstellung war klar umrissen und die Umsetzung dank der vielen Tools gut machbar. Außerdem hat´s echt Spaß gemacht.
Freue mich schon auf das nächste Mal.“
„Hallo liebes filmreflex- Team,
dem kann ich mich nur anschließen :).
Viele Grüße :)“
„Ich wäre dafür, dass zukünftig alle Veranstaltungen so stattfinden, ich fühle mich hier wohler, als wenn ich das Seminar in Fulda machen würde.“